Flagge von Ghana - Flag of Ghana   Männig-Stiftung für Don Bosco Ghana
     „Für mich entscheidet sich die Menschlichkeit unserer Welt am Schicksal Afrikas.“ Bundespräsident Horst Köhler in seiner Antrittsrede am 1.7.2004 
  Sprache: Deutsch  Language: English 

Don BoscoWeltweit helfen, damit...

Die Salesianer Don Boscos (SDB) sind ein katholischer Orden, der 1854 von dem italienischen Priester Johannes Bosco (1815-1888) gegründet wurde. Die Bezeichnung „Salesianer" stammt von dem französischen Pädagogen und Geistlichen Franz von Sales (1567-1622), Bischof von Genf, der den jungen Johannes Bosco durch seine Schriften stark beeinflusst hat.

... das Leben junger Mensch gelingt!

Heute unterstützt die Ordensgemeinschaft der Salesianer Straßenkinder sowie sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche in 132 Ländern durch Schulunterricht, berufliche Bildung und Jugendarbeit - unabhängig von Glauben, Geschlecht und Nationalität. Eine wichtige Koordinationsstelle für die weltweiten Hilfsprojekte ist DON BOSCO MISSION in Bonn. Dort wird überlegt, welche Programme gefördert und finanziell unterstützt werden. JUGEND DRITTE WELT berät und fördert als unabhängige Nichtregierungsorganisation vor allem Projekte, die über die DON BOSCO MISSION innerhalb des Salesianerordens angebahnt werden.

Weltweit betreuen 17.000 Salesianer und 148.000 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (z.B. Lehrer und Sozialarbeiter) rund 16 Millionen Kinder und Jugendliche in 1.800 Einrichtungen. 1916 entstand die erste Einrichtung der Salesianer in Deutschland (seit 1896 sind die Salesianer in Brasilien), 1968 wurde DON BOSCO MISSION in Bonn gegründet. Im Jahr 1980 wurde der Verein Don Bosco JUGEND DRITTE WELT ins Leben gerufen, um die Projektarbeit des Ordens für junge Menschen in Not zu fördern. Leiter der DON BOSCO MISSION und Vorstandsmitglied von JUGEND DRITTE WELT in Bonn ist seit 2003 der Salesianer-Bruder Jean Paul Muller. Hauptamtlicher Geschäftsführer von JUGEND DRITTE WELT ist der Theologe Hans-Jürgen Dörrich.

Johannes Bosco - Priester und Pädagoge, Ordensgründer und Heiliger

„Kindern und Jugendlichen auf der Schattenseite des Lebens Licht zu bringen, ist unser aller Aufgabe." (Don Bosco)

„Diese Kinder sind wie Edelsteine, die auf der Straße liegen. Sie müssen nur aufgehoben werden, und schon leuchten sie!" Don Bosco)

"Wir Salesianer Don Boscos reden nicht vom Tropfen auf dem heißen Stein.
Wir fragen nicht lange und packen an, denn Großes vollzieht sich im Kleinen"
(Don Bosco)


Die salesianische Idee damals und heute

Don Boscos Erziehungsideale waren zu seiner Zeit revolutionär, ein Mix aus Tradition und Moderne. Sein Ziel war es, aus Jugendlichen „rechtschaffene Bürger und gute Christen" zu machen. Dabei ließ er sich von den aufklärerischen Ideen der französischen Revolution herausfordern, setzte sich z.B. dafür ein, Unterricht mit Beispielen und Geschichten lebendiger zu machen und eine familiäre Beziehung zwischen Erzieher und Schützling zu fördern.

Don Boscos wichtigstes Vorbild war Franz von Sales. „Alles aus Liebe, nichts aus Zwang" - diese Idee des Bischofs wurde zum Motto Don Boscos. Jeder Mensch ist wertvoll. Auf Menschen zuzugehen statt sich abzuschotten, seine Lehren in einfache Worte zu fassen statt abstrakte Werte zu predigen - von solchen Ansätzen ist Johannes Bosco so beeindruckt, dass er seinen Orden „Gesellschaft des Hl. Franz von Sales" - kurz „Salesianer Don Boscos" nennt.

An den oben genannten Merkmalen erkennt man noch heute jede Salesianer-Einrichtung in Deutschland und der ganzen Welt. Bis heute haben die Ideen Don Boscos nichts von ihrer Aktualität verloren. Jugendliche zu erziehen, ohne sie zu erniedrigen oder zu misshandeln, ihnen Regeln und Moral mit auf den Weg zu geben - das passt in die aktuelle Wertediskussion. Das Recht auf ein menschenwürdiges Leben und Bildung findet sich in der UN - Kinderrechtskonvention wieder. Denn wie Don Bosco hat man überall erkannt: Mit Vertrauen, Förderung und einem Job, der sie ernährt, haben Jugendliche eine Zukunft.


Milde statt Härte - Don Boscos Pädagogik der Vorsorge

  1. Liebe, Güte, Respekt im Umgang mit Jugendlichen
    Jugendliche merken, ob man sie mag oder nicht. Wer mit ihnen arbeitet, muss sich auf ihre Augenhöhe begeben und sie ernst nehmen.
  2. Jeder Mensch hat einen guten Kern
    Kinder und Jugendliche werden nicht schlecht geboren. Sie werden eventuell zu Lügnern und Dieben, weil sich keiner um sie kümmert. Wer mit ihnen gut umgeht, legt ihre guten Eigenschaften frei.
  3. Fürsorge muss alle Bereiche umfassen
    Erzieher im Geiste Don Boscos helfen Jugendlichen in allen Bereichen wie Schule, Freizeit, Religion und persönlicher Lebensplanung.
  4. Leben in der Gemeinschaft
    Im täglichen Zusammensein mit anderen lernen Jugendliche, friedlich Konflikte zu lösen und einen Beitrag für die Gemeinschaft zu erbringen.
  5. Spaß muss sein
    Fußball, Musik, Theater und Ausflüge fördern Kreativität und Eigeninitiative. Feste feiern hilft, den grauen Alltag zu bestehen.
  6. Religion anbieten, nicht aufdrängen
    Die Salesianer sind Ansprechpartner für alle Fragen der Jugendlichen und führen sie auch an den Glauben heran. Aber: Glaube basiert auf freier Zustimmung.
  7. Regeln werden erklärt
    Ohne Vorschriften geht es nicht, aber Jugendliche sollen sie verstehen. Gewalt ist verboten. Kritik wird immer unter vier Augen geübt.
  8. Strafen - aber gütig
    Strafen darf man nicht durch Beschimpfen, sondern mit Maßnahmen, die Einsicht fördern und die Würde des Menschen nicht verletzen.
  9. Erzieher sollen glaubwürdig sein
    Erzieher im Geiste Don Boscos haben nicht nur eine theologische, sondern auch eine pädagogische Ausbildung und Lebenserfahrung.
  10. Jeder lernt ständig dazu
    Wer Jugendliche verstehen will, muss sich in Sachen Jugendarbeit fortbilden und austauschen. Viele Anstöße kommen auch von den Jugendlichen selbst - denn Erziehung ist keine Einbahnstraße.

 


Unsere Mission: Bildung gegen Armut

Sich aus einem christlichen Selbstverständnis heraus weltweit für arme und benachteiligte Jugendliche einsetzen: Damit führen wir weiter, wofür sich Jesus zu seiner Zeit stark gemacht hat. Wir vermitteln christliche Grundwerte, die unsere Gesellschaft entscheidend geprägt haben:

  • Menschenrechte
    Jeder hat das Recht auf Religionsfreiheit, Förderung ungeachtet von Nationalität, Hautfarbe, Religion oder Geschlecht sowie Schutz vor Misshandlungen und Folter.
  • Solidarität
    Es geht uns etwas an, wenn andere hungern, misshandelt, getötet oder ausgegrenzt werden - egal wo. Wir helfen Opfern von Gewalt, leisten Nothilfe und informieren die Öffentlichkeit.
  • Frieden
    Konflikte entstehen durch Unkenntnis. Deshalb fördern wir den Dialog mit anderen Kulturen und Religionen. Im „Don Bosco Learning Centre" im pakistanischen Lahore gehen z.B. junge Christen und Muslime gemeinsam zur Schule.
  • Soziale Gerechtigkeit
    Armut ist entwürdigend. Kein Kind kann zur Schule gehen, wenn es hungert. Don Bosco-Projekte versorgen Kinder und Jugendliche mit Mahlzeiten, organisieren den Bau von Häusern und ärztliche Versorgung. Jeder hat das Recht auf ein Leben in Würde und zur Entwicklung seiner Talente und Fähigkeiten.
  • Bildung
    Nur wer zur Schule geht, hat Zukunft. Die Salesianer Don Boscos haben sich deshalb auf Schul- und Berufsbildung für Kinder und Jugendliche spezialisiert. Wer sich das Schulgeld nicht leisten kann, bekommt kostenlos Unterricht.

 


Das Ziel salesianischer Mission ist eine ganzheitliche Zuwendung zu jungen Menschen.

Was bedeutet Bildung bei Don Bosco?

Bildung ist der Schlüssel im Kampf gegen Armut und Benachteiligung. Nur wer zur Schule geht und eine Berufsausbildung macht, hat Chancen auf einen Job und kann sich und seine Familie ernähren. Mädchen und Jungen, die selbst zur Schule gegangen sind und eine Ausbildung gemacht haben, achten auch bei ihren Kindern darauf. Das heißt: Wer ein Kind zur Schule schickt, sorgt dafür, dass ganze Generationen den Sprung aus der Armut schaffen.
Aber Schul- und Berufsbildung bewirken noch viel mehr:

  • Bildung hilft gegen Ausbeutung
    Wer lesen und schreiben kann, kennt seine Rechte. Er kann sich gegen korrupte Machthaber wehren, sich in Verbänden organisieren, vor Gericht und an die Öffentlichkeit gehen - ein wichtiges Mittel z.B. für Minderheiten, die von der Regierung unterdrückt werden.
  • Bildung kurbelt die Wirtschaft an
    Wer einen Job hat, verdient Geld. Ein Handwerker kann sich selbstständig machen und Mitarbeiter anstellen. So schafft er wiederum neue Arbeitsplätze.
  • Bildung beugt Krankheiten vor
    Aufklärungskampagnen erreichen Gebildete besser als Analphabeten. Nach WHO-Schätzungen sterben weltweit jährlich sechs Millionen Menschen an Aids, Malaria und Tuberkulose. Die Kosten für Medikamente ruinieren die Familien, die Kranken fehlen als Arbeitskräfte in Betrieben, die Wirtschaft stagniert.
  • Bildung senkt die Geburtenrate
    Wenn ein Mädchen zur Schule geht, bekommt es weniger Kinder. Pro Schuljahr sinkt so die Geburtenrate um ein Drittel. Das ist wichtig für Großfamilien in Entwicklungsländern, in denen oft blanke Not herrscht. Denn Sozialhilfe gibt es meist nicht.
  • Bildung wirkt gegen Verbrechen
    Schule, Ausbildung, Hausaufgaben - wenn Jugendliche damit beschäftigt sind, sind sie nicht auf der Straße, stehlen nicht und nehmen keine Drogen. Und mit einem Schulabschluss gibt es eine Alternative zur kriminellen Karriere oder täglichen Tristesse.
    Bildung hilft, Selbstbewusstsein und Eigeninitiative zu stärken für ein Leben in Selbstbestimmung und Würde.

Die Salesianische Arbeit in den ärmeren Ländern des Südens

Was die Schul- und Berufsbildungszentren der Salesianer Don Boscos besonders auszeichnet - hier die wichtigsten Merkmale:

Enge Verzahnung von Praxis und Theorie

Vormittags besuchen Jugendliche aus salesianischen Einrichtungen die Schule. Neben lesen, schreiben und rechnen lernen sie dort auch die Amtssprache des Landes. Besonders in vielen ländlichen Gebieten Afrikas und Lateinamerikas beherrschen indigene Völker nur ihre Stammessprache und können z.B. nicht mit Behörden verhandeln. Der Stundenplan richtet sich nach den Vorschriften des Landes, die Lehrer sind Ortskräfte. Die Klassen sind mitunter sehr klein und bestehen nur aus sechs bis maximal zehn Schülern - denn viele müssen sich nach Jahren auf der Straße oder als Sklavenarbeiter erst mühsam an Konzentration und Stillsitzen gewöhnen. Was die Schülerinnen und Schüler vormittags gelernt haben, müssen sie nachmittags anwenden. Dann steht Ausbildung in den Lehrwerkstätten auf dem Programm. So lernen sie z.B. im Mathe-Unterricht Flächenberechnung und bauen danach in der Lehrwerkstatt ein Regal zusammen.

Orientierung am Markt

Je nach Bedarf von Region oder Land betreiben die Salesianer Textilwerkstätten, Schreinereien, Klempnereien, bieten EDV-Kurse, eine Ausbildungen zum Graphiker/-in oder Informatiker/-in an. In den Küstenregionen Sri Lankas steht z. B. Bootsbau auf dem Programm, im ländlichen Peru moderne Methoden von Ackerbau, in Vietnam die Reparatur von Mofas und Fahrrädern. Neben einer zwei- bis dreijährigen Ausbildung können die Jugendlichen Zusatz-Qualifikationen erwerben: Schreiner können den Gabelstaplerschein machen oder Metaller lernen das Schweißen. Das erleichtert einen Berufswechsel, falls sich die lokale Nachfrage verändert.

Schule und Ausbildung sind erschwinglich

Wenn die Eltern völlig mittellos sind, übernehmen die Salesianer die Schulgebühren und die Kosten für Schuluniform und Bücher. Doch in den meisten Ländern verlangen sie eine kleine Gebühr zwischen fünf und zehn Prozent des ortsüblichen Schulgelds. Der Grund: Wenn Bildung nichts kostet, hat sie für viele Eltern auch keine Bedeutung. Ein weiterer Anreiz, die Kinder zur Schule zu schicken, ist das Mittagessen in vielen der Einrichtungen - für die Kinder und Jugendlichen oft die einzige Mahlzeit am Tag.

Flexibler Unterricht

Vormittags Schule, nachmittags Arbeit: Diese Regelung ist kein Muss. Wer schon die staatliche Schule besucht hat, kann auch nur die praktische Ausbildung machen oder erst mal grundlegende Techniken wie Sägen oder Mauerbau lernen. Analphabeten haben die Möglichkeit, neben der Ausbildung stundenweise zur Schule gehen, minderjährige Schuhputzer oder Straßenhändler kommen nach der Arbeit zum Lernen vorbei. An Wochenenden und am Abend gibt's Kurse für Schulabbrecher und Eltern, zum Beispiel im Lesen und Schreiben, Nähen oder Hauswirtschaft.

Offenheit für alle Schüler

Egal, welche Konfession, Geschlecht, Hautfarbe oder Stammeszugehörigkeit: die Salesianer nehmen alle Jugendlichen auf, die etwas lernen wollen. So sind in Einrichtungen in Israel die Mehrheit der Schüler muslimische Araber, in Bangkok überwiegend Buddhisten und auf den Philippinen meist Christen, weil das Land christlich geprägt ist. Ihre Gemeinsamkeit ist jedoch die Abstammung aus armen und oft zerrütteten Familienverhältnissen und die Perspektivlosigkeit ohne Erziehung und Ausbildung.

Zusammenarbeit mit Eltern und Ausbildern

Wenn ein Jugendlicher zur Schule gehen oder eine Ausbildung machen will, suchen die Salesianer die Unterstützung der Eltern oder zumindest eines Elternteils. Sozialpädagogen kümmern sich um verhaltensauffällige Kinder. Ausbilder, Sozialarbeiter und Ordensmitglieder sprechen sich regelmäßig ab, erstellen Förderpläne für jeden Schüler. Das fördert Motivation und Durchhaltevermögen, beugt Krisen und Schulabbrüchen vor.

Kreative Freizeitgestaltung

Zu den meisten Don Bosco-Einrichtungen gehört ein Jugendzentrum mit Hof. Dort treffen sich Schüler, Auszubildende und Jugendliche aus der Umgebung zum Fußball, Basteln oder Theater spielen. Da in vielen Entwicklungsländern Jungen und Mädchen bei der Feldarbeit oder im Haushalt helfen müssen, sind Hof und „Oratorium" der einzige Ort, an dem sie sich austoben und Kind sein dürfen. Und: Spiele wecken Interesse am Lernen, fördern Teamgeist und Kreativität - Fähigkeiten, die im Job zählen.

Erfolgskontrolle & Evaluation

DON BOSCO MISSION und Don Bosco JUGEND DRITTE WELT verlangen einen Nachweis über den Verbleib ehemaliger Absolventen und werten die Abschlüsse der weltweiten Zentren aus. In den meisten Ländern bauen wir derzeit Verbände von Ehemaligen auf. In einigen Ländern laufen Existenzgründerprogramme für Jugendliche, die ihre Ausbildung bei uns beendet haben und sich selbstständig machen wollen. Die Rückzahlung der Kredite (zwischen 400 und 4000 Euro) ist eine einfache Methode zu erfahren, wer erfolgreich ins Berufsleben gestartet ist und wer nicht. Unsere Projektleiter besuchen zudem regelmäßig die Don-Bosco-Zentren und überprüfen, ob die Berufsausbildung den Bedürfnissen der lokalen Wirtschaft folgt oder ob Modifikationen und neue Ausbildungsgänge nötig sind.

Wertevermittlung

Bei der Ausbildung der Jungen und Mädchen achten wir auf Fleiß, Pünktlichkeit, Durchhaltevermögen, fördern Selbstvertrauen wie z.B. den Stolz darauf, etwas aus eigener Kraft geschafft zu haben. Bei der Arbeit lernen sie, Konflikte friedlich zu lösen und mit Kritik umzugehen. Durch den Umgang mit Jugendlichen aus verschiedenen Bevölkerungsschichten und Religionsgemeinschaften üben sie Respekt und Toleranz. In Gesprächsrunden werden unter anderem Verantwortung für andere und Fürsorge vermittelt - christliche Werte, deren Ziel der Aufbau und die Stärkung einer tragfähigen, solidarischen Zivilgesellschaft ist. 


Don Bosco MissionDon Bosco Mission
Sträßchensweg 3 • 53113 Bonn
Telefon: 0228/53965-0 • Fax: 0228/5396565
info@donboscomission.de
www.donboscomission.de

Don Bosco Jugend Dritte WeltDon Bosco Mondo e.V.
Sträßchensweg 3 • 53113 Bonn
Telefon: 0228/53965-0 • Fax: 0228/5396565
info@don-bosco-mondo.de
www.don-bosco-mondo.de